Konzert

Zwei wichtige Geburtstagsgäste zum Orgeljubiläum.

von links: Paolo Oreni, Uwe Krause - Foto: SH

Zum heutigen Jubiläum der Förster & Nikolaus Orgel kamen viele Gäste! Sie wollten sich die Orgelimprovisation durch den Orgelsolisten und Orgelsachverständigen Paolo Oreni zum 1920 gedrehten deutschen „Horrorfilm“ mit dem Titel „Das Cabinet des Dr. Caligari“ nicht entgehen lassen. Dabei ist zu beachten, dass jeder TV-Krimi unserer Zeit mehr „Horror“ als dieser Film von Robert Wiene zeigt. Als Stummfilm gilt „Das Cabinet des Dr. Caligari“ als ein Meilenstein der Filmgeschichte. Zum 120jährigen Jubiläum der Orgel ein guter Kontext, weil ausdrucksstarke aber stumme Szenen und Gesten des Stummfilms eine ideale Interpretationsbasis für die klangliche Bandbreite der Jubiläumsorgel boten.

Foto: SH

In der vorliegenden Festschrift gratulierten zum Jubiläum Bürgermeister Michael Merle, Pfarrer Christoph Baumann vom Kirchenvorstand der Markus-Kirchengemeinde sowie der Orgelsachverständige der EKHN, Thomas Wilhelm.

Nach der Begrüßung aller Gäste durch Kantor Uwe Krause informierte zunächst Orgelbauer Rainer Bingel von der Firma Förster & Nicolaus Orgelbau aus Lich über das Gesamtprojekt der Orgel von der Beauftragung zu ihrem Bau in 1904 bis zur heute andauernden orgelfachlichen Begleitung.

Paolo Oreni – Foto: SH

Daran anschließend wurde der Stummfilm auf einer Leinwand im Chorraum der Markuskirche gestartet. Meisterhaft in Rhythmik und Tonfolgen stellte Paolo Oreni dem Stummfilm von seinem Sitzplatz an der Jubiläumsorgel und Blick auf die Leinwand aus die akustischen Zuordnungen zur Dramaturgie des Stummfilms her. Die Zuhörerschaft war von dieser Zusammenführung gefesselt. Beeindruckend, wie dieser „uralte“ Film eine so bemerkenswerte musikalische Begleitung erfuhr. Das Publikum dankte dem Improvisateur dafür mit lang anhaltendem Applaus.

von links, fleißig: Peter Rothkegel, Charlotte Becker, Dorothea Rothkegel, Elke Jung-Fischer – Foto: SH

Der Sektempfang des Freundeskreises für Kirchenmusik, zu dem alle Besucher eingeladen waren, rundete den Hörgenuss zum selten gewordenen Seherlebnis aus der Frühzeit der Filmgeschichte wunderbar ab.